Presse: Übersicht

- Archaische und moderne Elemente -

Arbeiten Walter Heckmanns in der Galerie Wirth
Die Welt, 22.10.1964

 

Aus der südwestlichen Ecke Deutschlands kommt der Bildhauer Walter Heckmann, er zum ersten mal in Berlin ausstellt. Die „Galerie Wirth“ zeigt eine Metallgussserie, genannt „Wächter“ sowie Gouachen und Collagen.

Heckmanns bizarre Metallplastiken erinnern in der Tat an menschliche Figuren. Allerdings nur sehr entfernt. Es könnten ebenso gut Mondroboter, technische Halbgötter, Weltraumgötzen sein. Das heißt, Heckmanns Plastiken verbinden archaische Elemente mit modernen. Kult mit dem Zukünftigen. Man kann verstehen, dass diese löcherigen, eckigen, aus mehreren Teilen zusammengesetzten Figuren beim Publikum einschlagen. Wiewohl ihre Herkunft zuweilen gesucht erscheint; künstlicher Schrott wäre die passende Bezeichnung. Kein Zweifel, auch das technische Zeitalter hat bereits seine Manierismen.

Heckmann zeigt aber auch einige ganz unwillkürliche, von keiner Absicht geprägte Plastiken, und die sind wesentlich origineller. Sozusagen seine eigenen Außenseiter. Die Gouachen und Collagen sind trotz starker Farbigkeit mehr oder weniger Vorstudien zur Plastik und stehen allenfalls zweidimensional auf eigenen Füssen.