Presse: Übersicht

- Eiserne Fabeltiere -

Mannheimer Morgen, 22.01.1966

 
Plastiken von Albert Heckmann in Basel Bis vor zwei Jahren bestimmten geometrische Formen die strengen, mitunter lebhaft zerklüfteten Eisenplastiken des Bildhauers und Malers Walter Albert Heckmanns: Rechteck und Dreieck bildeten die Grundlage der Kompositionen, die der Freiburger Künstler mit Vorliebe mit geheimnisvollen Namen belegt. Unterdessen hat sich, wie eine neue Ausstellung mit 50 Plastiken und Gouachen Heckmanns in der Basler Galerie Hilt zeigt, ein beträchtlicher Wandel vollzogen.

Heckmanns neue Figuren, erinnern an organisches Wachstum, häufig sogar an Tiere. Vor allem die groteske Gestalt des Tintenfisches hat es dem 37jährigen Bildhauer angetan, überdimensionale „Köpfe“ auf schmalen, zierlichen „Beinen“, die manchmal schlangenartig gewunden sind, kehren immer wieder. Eine der neuesten Plastiken heißt „Monsieur Tête“, eine andere ist nach dem lateinischen Namen des Tintenfischs „Kalmar“ genannt. Heckmann gießt diese Figuren mit ihren kuriosen „Gliedern“,’ die diesen Fabelwesen ausgeprägt amüsante und komische Züge verleihen, mit vielen und komplizierten Legierungen; die rissige, vielfach eingekerbte und durchbrochene „Haut“ kontrastiert mit glatten, geschliffenen Rundungen. In der Basler Ausstellung, die bis Ende Februar gezeigt wird, erinnern nur noch zwei eckige, hohe „Beobachter“ an die früheren Plastiken Heckmanns und machen den Fortschritt und die Entfaltung seiner bildnerischen Mittel sichtbar.

Heckmann, der als Maler in Freiburg und München begann und seit 1953 vorwiegend als Bildhauer tätig ist, benutzt für Studien und Skizzen gern Gouachen; eine Reihe dieser Arbelten aus den letzten Jahren hat er bei Hilt ausgestellt.
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