Presse:
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Einzelgänger in der Welt der Kunst - |
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Im
„Bärenfang“ im Schwenninger Ortsteil Rinelen stellt
bis Ende Dezember der Freiburger Bildhauer Walter Heckmann, geboren
1929, Gussplastiken, Gouachen, Zeichnungen, Lithos und einige Ölstudien
aus. Es mag auf den ersten Blick schwer erscheinen, diesen Künstler
in eine vorgegebene Kategorie einzuordnen. Er ist nicht gegenstandslos,
doch er zeigt auch nichts von unserer Dingwelt, ihn den Surrealisten
zuzurechnen, wäre hingegen vollkommen verfehlt. |
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In fast diabolischer Kraft - Plastiken von Walter Heckmann im „Bärenfang“ auf Rinelen Schwarzwälder Bote, 30.11.1967 |
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Schwenningen.
Die Ausstellungsarbeit der „Kleinen Galerie“ geht zu Ende.
Am Beginn aber steht die Galerie im „Bärenfang“ im
Ortsteil Rinelen. Als zweite Ausstellung wurden Bilder und Plastiken
des Freiburgers Walter Heckmann zusammengetragen. Wenn auch die Räumlichkeit
gewisse Beschränkungen auferlegt, so kann man dennoch zu Recht
von der starken Ausstrahlung dieser Ausstellung überrascht sein.
Es kommt nicht auf die Hängefläche an sich an, einzig die
Qualität des Gebotenen sollte in Dingen der Kunst zur Debatte stehen. Mit Walter Heckmann jedenfalls war Hausherr Hubert Freund gut beraten, wenn es auch verwundern mag, dass ausgerechnet in Räumen, die für Plastiken keinen Raum bieten, Arbeiten eines Plastikers ausgestellt werden. Die Gusserzeugnisse treten dadurch naturgemäß auch in den Hintergrund. Nur einige Beispiele werden gezeigt: eine Tschapka-Plastik, ein Heckmann Tsamas, ein Beobachter, eine „Granate“ und ein Tsamas-,,Baby“. Hingegen bieten die ausgestellten Gouachen einen ausgezeichneten Überblick über das Schaffen des Künstlers vom Jahre 1964 bis jetzt. Damals noch sparsam in Form und Gestus, heute vor Ideen überquellend, das scheint als notwendige Feststellung zur Entwicklung Heckmanns gesagt werden zu müssen. In fast diabolischer Kraft wachsen phosphorisierende Pilze aus schlummernden Tiefen empor. Der Künstler machte einen „Anschnitt“ und die „Knollen“ wachsen aus dem Bilde heraus, plastisch werden sie und raumgreifend. Recht interessant jedenfalls und bestimmt mehr als ein Gag. Walter Heckmann ist kein Leisetreter in der Kunst unserer Tage. Fast hörbar macht er von sich reden und in der großen Ölarbeit mit den breiten roboterartigen Gestalten versteht Heckmann es sogar, auf die Angst unserer Zeit vor einer möglichen Zukunft hinzuweisen. Also sollte man ihn unter die prophetischen Künstler einreihen? Doch lebende Künstler definitiv einordnen zu wollen muss zu Fehlurteilen führen. Man sollte ihre Aussage zur Kenntnis nehmen. |