In
seiner Heimatstadt, seinem Wohnort Freiburg im Breisgau, ist der sympathische,
neununddreißigjährige Bildhauer und Maler Walter Heckmann
der einzige international bekannte bildende Künstler der Stadt,
und dementsprechend von Freunden und Bewunderern umringt und von neidischen
Halbfeinden umzingelt. Gastfreundlich und bescheiden lebt er dort mit
seiner hübschen Gattin, die ihrerseits einen kleinen Blumenladen
führt.
Seine seltsamen Metallfiguren, die er nach einem von ihm selbst zufällig
erfundenen Verfahren herstellt, wirken zum Beispiel wie durchlöcherte,
komische Krugbomben-Viecher, die auf angeschweißten Beinstriemen
einfach so dazustehen scheinen. Man kommt aus ihnen nicht recht draus,
gewöhnt sich aber mit der Zeit an ihre Gegenwart, und manche Leute
so sehr, dass sie ohne sie nicht mehr auskommen können und unbedingt
noch weitere Geschwister-Viecher erwerben müssen.
Schade, dass in der Ausstellung die zum Teil ausdrucksstarken Aquarelle
fehlen; Immerhin sind einige der Leinwandbilder auch recht bestechend.
Es sind nicht nur, wie bei den meisten Bildhauern, gemalte Varianten
oder Skizzen zu den Skulpturgebilden, sondern eigenwillige Werke, die
speziell durch die Richtigkeit der Farbbeziehungen auffallen.
Interessant ist auch, dass die Beschäftigung mit dem Problem des
Raumes bei Heckmanns Bildern unmittelbarer sichtbar wird als bei seinen
dreidimensionalen Figuren. Dasselbe gilt für die Bewegung. Wie
meistens in Ausstellungen glaubt man schwächere und stärkere
Einzelstücke zu erkennen, doch kann ich mich dabei nicht auf Titel
beziehen, sind doch alle Werke namenlos mit Nummern gekennzeichnet.
Marc R. Kuh |