Walter
A. Heckmann aus Freiburg im Breisgau zeigt in der Galerie im Griechenbeisl
zehn Zeichnungen und neunzehn Plastiken, alle in Metallguss und in der
gleichen Technik. Das Material beim Metallguss ist eine kupferfreie
Aluminiumlegierung, die wie patiniertes Silber aussieht und sich durch
das geringe Gewicht auszeichnet. Bei diesen Plastiken lässt sich
nicht feststellen, was Absicht und Zufall ist.
Absicht wird der Gedanke sein, zu diesem oder jenem Resultat zu kommen,
Zufall werden Details sein, die durch die physikalische Behandlung entstehen.
Diese Details, wie sie an der Oberfläche und durch Riss- oder Sprengstellen
bei irgendeinem raschen Abkühlungsverfahren entstanden sind, bilden
den Reiz der Arbeiten.Die künstlerische Absicht fällt dagegen
ab.
Wäre es umgekehrt, es wäre besser. Es sind Gebilde und Formationen,
von denen man denken könnte, Marsmenschen hätten sie bei uns
vergessen. Der Eindruck ist düster, unheimlich, ausgebrannt, seelenlos.
Wenn der Künstler damit Freude hat - der Betrachter wird eine solche
Empfindung nicht verspüren, ausgenommen seine Psyche ist vollkommen
stumpf oder angeknackt und wartet auf den Psychiater.
Dennoch wäre es verfehlt, in Heckmann keinen Künstler sehen
zu wollen. Aber verliebt in sein Ich, sein Tun und in alles, was Ich
und Tun hervorbringen, ist er blind geworden wie die Zeit, die den Blinden
dem Sehenden vorzieht. Die Zeichnungen stellen uns einen Menschen vor,
der in der Maschine und ihrer Tätigkeit etwas sieht, das lebendig
ist und dem erschaffen Lebendigen kaum nachsteht, ihm jedoch, was die
Faszination betrifft, überlegen ist.
Franz Tassie |