Presse: Übersicht

Galerie Toni Brechbühl:
Walter A. Heckmann


Solothurner Tagblatt, 15.04.1969

 
RWW. - Wie viele andere Künstler von Rang und Namen gehört auch der im breisgauischen Freiburg 1929 geborene Walter Heckmann zu den ständigen Ausstellern in Toni Brechbühls Galerie. Zum letzten Mal begegneten wir ihm hier in einer Einzelausstellung vor rund vier Jahren, und wir waren gespannt, wie sich sein Werk bis heute zu entwickeln vermochte.

Bereits nach einem ersten Überblick über die Ausstellung wird bestätigt, dass Heckmann mit äußerster Konsequenz den einmal eingeschlagenen Weg weiterverfolgte und etwas zu präsentieren weiß, das ohne Deuteln und Zweifeln als ausgereift und geschlossen bezeichnet werden darf und muss. Da sind einmal seine Metall-Plastiken. Heckmann bringt in der zerfurchten und mit Kugeln und Kugelandeutungen durchsetzten Struktur totes Material zum Leben. Anorganisches wird zum Abbild organischer Formen. Man fühlt sich unwillkürlich an abgesägte, vom Sturm und der Witterung durchfurchte Baumstämme erinnert, man sieht Gestaltungen, die von einer unverbildeten und absolut realistischen Naturgewalt hervorgebracht sein könnten und man fühlt sich auf Schritt und Tritt angesprochen.

Bemerkenswert und zum Verständnis der Heckmannschen Kunstauffassung hinführend sind die Zeichnungen und in besonderem Maße die Gouachen des Künstlers. Was bei der Skulptur dreidimensional gelöst wurde, schuf der Künstler hier auf dem Blatt. Hier zeigt es sich auch, dass Heckmann nicht Meister Zufall mitwirken lassen will, wenn er ein Werk vollendet, sondern dass ausschließlich sein Wille und die Kraft des Materials die Gesetze aufstellen. Form, Farbe und Raumgestaltung finden bei den Gouachen ganz hervorragende Harmonie und Einheit. Es bleibt zu hoff en, dass recht viele Ausstellungsbesucher sich vom hier gezeigten fesseln lassen werden.