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Geschöpfe aus der Tsamas-Welt - |
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Der
Plastiker Walter A. Heckmann, 1929 in Freiburg/Breisgau geboren, den jetzt nach mehreren Ausstellungen im süddeutschen Raum die Galerie 66 in Hofheim/Ts. präsentiert, hat an der Akademie München einige Semester die Malklasse besucht, ehe er 1953 seine Neigung zum Dreidimensionalen entdeckte. Diesen malerischen Bezug, der auch heute noch stark zu spüren ist, belegen sowohl seine Zeichnungen wie seine Lithographien. Es ist charakteristisch, dass er dem Holzschnitt und der Kaltnadelradierung, diesen den Widerstand am entschiedensten suchenden Techniken, ebenso fern bleibt wie dem Siebdruck, der die klare Kontur verlangt. Mit Farbkreiden, nachgiebigen Stiften und mit Tusche formt er große blockartige Partien, aus denen weich und quellend organische Formen herauswachsen, modelliert wie aus Ton und erfüllt von einem gespenstischen Eigenleben. Sie entstammen Heckmanns selbstgeschaffener „Tsamas-Welt“, so genannt nach einem tropischen Fruchtgewächs. In diesen Äquatorzonen der
künstlerischen Vorstellung sind auch die Plastiken beheimatet.
Überwog bisher bei diesen Arbeiten aus einer Aluminiumlegierung
(über Kunststoff und im verlorenen Gus hergestellt), ein pflanzenhaftes
Element, das sich in säulenartigen Stängeln und knollenartigen
Auswüchsen manifestierte ist Heckmann in jüngerer Zeit zu
strengeren, schärferen Formen übergegangen. Indes sind sie
nicht streng genug, um den Plastiker und seine Gebilde eindeutig definieren
zu können. Wohl stehen jetzt diese kantigen Formen aus Leichtmetall
sehr solide und rechteckig auf ihrem Fundament, doch immer noch vermitteln
sie den Eindruck, sie hätten Füße und liefen flink davon,
zumal ihnen die malerische Oberflächenbehandlung auch im monumentalen
Entwurf den Eindruck einer gewissen Leichtigkeit verleiht. In dieser
Verbindung von zwei gegensätzlichen Attitüden liegen Witz
und Originalität. |