Presse: Übersicht
- Unendlich -

Illusionsmaler mit Widerhaken: Walter Heckmann im Kunstkabinett
Kölner Stadt Anzeiger, 21.01.1977
 

„Ich versuche, dem Betrachter eine Aktionsrolle im Bildgeschehen zuzuteilen“, mit diesem Anspruch stellt sich im Kölner Kunstkabinett ein Maler vor, der zwar in Köln wohnt, doch hier noch nicht ausgestellt hat: Walter Heckmann (48), inzwischen bekannt als Illusionsmaler mit Widerhaken.

Autowracks, ein Mensch auf der Flucht vor einem Flugzeug, dies könnte harter Realismus, direkte Offensive, plakativer Protest sein. Doch Heckmann geht einen Schritt weiter - zu einem symbolischen Überbau. Kennzeichen dafür: unendlich scheinende Räume, Farbsinfonien, Bild-im-Bild-Effekte, wenn er gemalte Blätter wie angenagelt auf den gemalten Untergrund placiert oder Perforierung vortäuscht. Die meisten Vordergrundobjekte, ob Cola-Büchse oder Kürbis, geraten so in einen räumlich und zeitlich nicht mehr definierbaren Zusammenhang und damit in einen Bereich, der über den Hyperrealismus hinausführt.
ml