Presse: Übersicht

- Visionäre Bilder und zierliche Keramik -

Walther Heckmann und Barbara Hesper - Reizvolle Gegensätze bei Lübking

Mindener Tagblatt, 08.10.1982

 
Minden. Eine überaus reizvolle Ausstellung präsentiert seit Sonntag abend die Galerie Lübking in der Fischerallee: Neue Keramik von Barbara Hesper und Grafik des Frankfurter Malers Walter Heckmann. Bei der außerordentlich gut besuchten Eröffnung würdigte Alf Welsky,selbst vor kurzem mit einer repräsentativen Schau bei Lübking vertreten, seinen Freund und „Kollegen“ Walter Heckmann sehr treffend: „Es gibt Künstler die Kunst für Kunsthistoriker machen, Künstler die Kaufhauskunst machen und dazwischen Künstler aus Berufung, die sich selber treu sind - dahin gehört Walter Heckmann.“ Heckmann setzt sich in seinen Acrylbildern und Farblithografien mit seiner (also unserer) Umwelt auseinander, sieht visionär in eine verdüsterte Zukunft. Seine Landschaften stellen keine Idylle dar, sondern sie zeigen Wunden, die der Mensch, und nur er, ihr zufügen kann.

„Realismus?“, „Surrealismus?“ hat Galeristin Dorothea Lübking diese Präsentation bewusst fragend umschrieben - es ist von beidem etwas in den Bildern zu finden, aber sie sind weder der einen „Schule“ oder der anderen zuzuschreiben, dafür ist Walter Heckmanns Handschrift viel zu markant. In überwiegend dunklen Tönen gehalten, haben diese Bilder eine auf sich selbst reduzierte Realität, die betroffen macht, nachdenklich, die in ihrer meisterlichen Komposition und Farbgebung andererseits zu faszinieren vermag, den Betrachter in unbeschreiblichen Bann zieht.

Reizvoll am Rande: bei der Eröffnung wurde ein (bereits gesendeter) Fernsehfilm über Walter Heckmann gezeigt. Dieser Film ist während der gesamten Laufzeit der Ausstellung jederzeit vorführbar und zeigt insbesondere den langwierigen und schweren Entstehungsprozess einer Farblithografie.

(hph)