Presse: Übersicht
Kunstfreund kaufte Bild per Telefon

Werke von Walter Heckmann
werden in der Berkumer Turmgalerie ausgestellt

Bonner Rundschau, 18.04.1991

 

Wachtberg-Berkum. Erst auf den zweiten Blick offenbaren sich dem Betrachter Merkwürdigkeiten, wird er vom Bild eingefangen: der in Frankfurt schaffende Künstler Walter Heckmann stellt einige seiner Werke in der Berkumer Turm Galerie „Alte Schule“ aus.

Das hektische Leben der Grobstadt stellt für den Künstler ein Kontrastprogramm dar,
das ihn zum Arbeiten inspiriert. Hier kann er seine bedeutungsvollen Visionen, die oftmals Natur- und Pflanzenmotive beinhalten, aus der Erinnerung am besten erschaffen. Dabei arbeitet Walter Heckmann immer nur an einem Bild, bis es endgültig fertiggestellt ist. Erst wenn er rundurn zufrieden ist, beginnt er ein neues Projekt. Motivieren läßt er sich zum großen Teil von Aufenthalten in Südfrankreich oder Italien, aber auch Cola-Dosen können zum Gegenstand seiner Kunst werden.

Die besondere trompe l’oeil Technik, bei der zahlreiche Firnisschichten hintereinander
aufgetragen werden, verleiht den dargestellten Bildgegenständen eine der Realität täuschend ähnliche Dreidimensionalität. Dabei soll der Betrachter immer zum Nachdenken angeregt werden und kann seine eigene Geschichte mit in das Bild einbringen. Ohne eine aktive Tätigkeit aber sind die Bilder Walter Heckmanns nicht zu verstehen, und genau das entspricht seiner Intention.

Welche Faszination seine Werke ausüben, zeigte sich auch bei der Ausstellung in der Turm Galerie. Ein Kunstfreund aus Süddeutschland kaufte das Bild mit dem Titel „Le Midi“ (Preis:7200 Mark) per Telefon nur wegen des Abdrucks auf der Einladung. Die übrigen Werke des Künstlers scheinen ihn dagegen nicht zu interessieren, denn zur Ausstellung mochte der Sammler nicht erscheinen.